Als “Märbenger Mohrde” sind die 5224 Bewohner (Stand vom 28.12.1999) der “Alstal- metropole”
landesweit bekannt. Laut Heimatforscher Franz Brehm geht die volkstümliche Bezeichnung entweder auf die Tatsache zurück, daß es früher in Marpingen auffallend viele Rothaarige gab, oder aber weil die Dorfbewohner damals
den zehnten Teil ihres Ernteertrages (den sie an die Abtei Tholey abgeben mussten) in Form von Möhren er- brachten, die in der fruchtbaren Talaue vielfach gepflanzt wurden. Der Ursprung Marpingens geht auf eine fränkische Siedlung zurück.
Der Ortsname leitet sich von dem Begründer Marbod (oder Merbod) ab. Erstmals erwähnt ist Marpingen in einer Urkunde von 1066 als “castellum Marpedinum” eines Ritters Emich.
Die höchste Erhebung der Gemarkung ist das “Weinhaus Köpfchen” (447m) auf der Rhein- straße, die 42 Häuser und 180 Bewohner hat. Hier befindet sich seit 1995 das “Friedens kreuz”. An historischen Denkmälern hat
der Ort viel zu bieten: Hügelgräber, die römische “Villa rustica”, “Scherersch Miehl”, die jetzt zu einem Kulturzemtrum umgestaltet wurde, die Johanneskapelle auf der Rheinstraße, die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt mit
dem Marienbrunnen hinter der Kirche (um 1600), die Mariengrotte und -kapelle im Härtelwald (die seit ‘99 wieder Tausende von Pilgern anlockt!), das Bergmannskreuz und den 1999 eingeweihten Bergmannsstollen und das
Pfarrhaus, in dem eine der bedeutendsten Bibliotheken des Saarlandes untergebracht ist: das älteste Buch ist aus dem Jahre 1539. Und auch der berühmte “Sachsenspiegel” von 1576, das Standardwerk der Juristen im
Mittelalter befindet sich dort! Unter Denkmalschutz stehen insgesamt 60 Grenzsteine (Bannsteine) zwischen der alten Römerbrücke und dem Dreiländereck. Das idyllisch gelegene große Dorf mit seinem überaus regen
kulturellen und sportlichen Leben lädt aber mit seinen zahlreichen Wanderwegen und schönen Aussichtspunkten nicht nur zum Wandern ein. Auch für Handel und Gewerbe ist Marpingen ein interessanter Standort. So befinden
sich im Ort drei Gewerbegebiete, in denen 30 Firmen ansässig sind. Und die Vielzahl der Einzelhandelsgeschäfte (4 Einkaufsmärkte, Sportgeschäft und mehrere Fachmärkte) hat Marpingen zu einem Einkaufszentrum gemacht.
Im Dorf befinden sich ein kommunaler und ein katholischer Kindergarten (St. Michael).“Mit den vielen vorhandenen Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen, der umfassenden medizinischen und schulischen Versorgung
wird den Bewohnern eine hohe Lebensqualität geboten”, so der Ortsvorsteher Wilhelm Sartorius (CDU). So gibt es im Ort vier Arzt- und zwei Zahnarztpraxen, drei Apotheken und drei Massageinstitute. Eine Gesamtschule mit
gymnasialem Zweig garantiert den Kindern eine schulische Ausbildung bis zum Abitur. Mit der “Marpinger Schees”, dem innerörtlichen Liniendienst, können sich Einheimische und Besucher befördern lassen. Das
Vereinsleben wird in Marpingen groß geschrieben. Nicht weniger als 71 Vereine sind in Marpingen tätig. Der größte ist der Bergmannsverein mit 1600 Mitgliedern.Es folgen der FC Hellas Marpingen, die DJK St. Michael, die
Lauftreff-Freunde (mit mehreren deutschen, Europa- und sogar Weltmeistern!), der Reit- und Fahrverein Alstal und der Aero-Club Saar mit Sitz im Segelflugzentrum. Drei Turn- und Sporthallen, die Aula im Schulzentrum, ein
Kunstrasenplatz, Tennisplätze, Schießstände, ein Hallenschwimmbad und eine Reithalle mit Reitplatz auf dem “Exelberg” runden das sportliche Angebot ab. Im Seniorenzentrum “Residenz zur alten Mühle” wird den Älteren eine
Betreuung nach individuellen Wünschen angeboten. Und für Jung und Alt stehen insgesamt 21 Gaststätten zur Verfügung! Die größten “Events” in Marpingen stellen wohl der große Rosenmontags- umzug und die Marienkirmes im
August dar, die alljährlich viele Besucher auch von außerhalb anlocken! |
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